Guardians of the Galaxy im Test: Echt super, diese Helden? (2024)

Actionspiel für PC, PlayStation, Xbox und Switch

Guardians of the Galaxy im Test: Echt super, diese Helden? (1)

"Guardians of the Galaxy" erscheint am 26. Oktober 2021 für PlayStation 4/5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch und PC

Foto: Square Enix

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Olaf Bleich

Benedikt Plass-Fleßenkämper

Square Enix schickt das nächste Superhelden-Actionspiel ins Rennen! Im Test der PlayStation-5-Version beweist "Guardians of the Galaxy" seine Qualitäten, offenbart aber auch einige wenige Schwächen.

Testfazit

"Guardians of the Galaxy" startet sicherlich nicht die große Action-Revolution. Dennoch ist es ein verdammt unterhaltsames und gut umgesetztes Solo-Abenteuer für Fans der bekannten Marvel-Helden. Entwickler Eidos Montreal setzt die Erfolgslizenz atmosphärisch und liebevoll um. Vor allem die vielen Sammelobjekte, kleinen Geschichten und Querverweise sorgen in Verbindung mit dem typischen "Guardians"-Humor für gute Stimmung. Spielerisch erweist sich "Guardians of the Galaxy" als gelungener Mix aus teambasierten Kämpfen, kleineren Umgebungsrätseln und Level-Erforschung. Die Charakter-Progression ist allerdings sehr simpel gehalten und das Kampfsystem selbst hätte etwas mehr Tiefe vertragen können. Gerade die Beschränkung auf einen spielbaren Helden schadet der Abwechslung – hier verschenken die Entwickler viel Potenzial. Unterm Strich ist "Guardians of the Galaxy" nicht perfekt, aber durch und durch pures Entertainment mit einer gehörigen Portion Humor und unkonventionellen Helden.

Pro

  • Erzählt eine eigene Geschichte abseits der Comics und MCU-Filme
  • Spannende Kampagne
  • Sehr schön umgesetzter Humor
  • Ausgezeichneter Soundtrack
  • Solides Kampf- und Kommandosystem
  • Vielfältige Kombo-Möglichkeiten im Gefecht
  • Guter Mix aus Action, Erkunden und Puzzles
  • Versteckte Hintergrundinformationen
  • Milano als Rückzugsort zwischen den Missionen

Kontra

  • Oberflächliches Charakter- und Upgrade-System
  • Kämpfe teils arg unübersichtlich
  • Möglichkeiten im Kampf auf Dauer zu monoton
  • Neuer Look von Star-Lord gewöhnungsbedürftig
  • Leider sind die übrigen "Guardians" nicht spielbar

Square Enix und Superhelden-Spiele – da schrillen bei vielen die Alarmglocken. Denn mit "

Marvel’s Avengers

" lieferte der Verleger zuletzt ein eher mäßiges Lizenzspiel ab, das vor allem durch sein aufdringliches Service-Konzept auffiel. Gegen ein hochklassiges Marvel-Epos wie "

Spider-Man – Miles Morales

" war das jüngste Avengers-Abenteuer chancenlos. Die gute Nachricht jedoch: Für den Vertrieb von "Marvel’s Avengers" und "Guardians of the Galaxy" ist zwar jeweils Square Enix verantwortlich, es sind jedoch zwei eigenständige Projekte, entwickelt von verschiedenen Teams. Für "Guardians of the Galaxy" zeichnet Eidos Montreal verantwortlich und erzählt ein stringentes Solo-Abenteuer, das sich durch Comics und Filme inspirieren ließ, aber eine eigene Geschichte auffährt.

Typisch Guardians of the Galaxy!

Die Geschichte beginnt harmlos: Die Wächter der Galaxie sind auf der Suche nach einem Untier, das sie der Herrscherin Lady Hellbender zum Geschenk machen können. Doch aus dieser vermeintlich einfachen Expedition erwächst das pure Chaos, in dem die Superhelden es mit einem interstellaren Kult aufnehmen müssen. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei Star-Lord – der Anführer der Guardians of the Galaxy – und dessen Vergangenheit. Das Spiel zeigt ihn von einer anderen Seite und zeichnet ihn dadurch erwachsener und etwas ernster als etwa in den Marvel-Filmen.

Entwickler Eidos Montreal würzt die zwölf bis 15 Stunden lange Kampagne mit kleineren Entscheidungsfreiheiten und einer großen Masse an unterhaltsamen Dialogen und Zwischensequenzen. Die Guardians of the Galaxy präsentieren sich einmal mehr als streitsame Familie und diskutieren, beleidigen und frotzeln sich durch das Spiel, dass es eine wahre Freude ist. Anhand Ihrer Entscheidungen verändert sich das Verhältnis der einzelnen Truppenmitglieder leicht, sodass Sie auch beim zweiten Durchspielen neue Momente aus dem Spiel herauskitzeln.


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Kämpfende Chaostruppe

"Guardians of the Galaxy" ist dennoch ein lineares Einzelspieler-Erlebnis. Sie übernehmen Peter Quill alias Star-Lord und steuern ausschließlich ihn. Bewaffnet mit Lasern, Nahkampf-Fähigkeiten und bis zu vier Spezialaktionen, legen Sie sich im Spielverlauf mit Außerirdischen, Soldaten und anderen Widersachern an. Die übrigen Guardians befehligen Sie über die Schultertasten und aktivieren so deren Fertigkeiten.

Gamora, Drax, Rocket und Groot besitzen individuelle Eigenschaften, die Sie als Spieler entsprechend einsetzen sollten. Baumriese Groot etwa fesselt Feinde mit seinen Wurzeln und macht sie so vorübergehend bewegungs- und kampfunfähig. Assassine Gamora hingegen teilt mit ihrem Schwert aus und richtet verheerenden Schaden an. Jede Figur besitzt bis zu vier Fertigkeiten, die Sie mithilfe gesammelter Erfahrungspunkte freischalten.

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Hinzu kommt der sogenannte Huddle: Nach erfolgreichen Aktionen oder kurz vor einer Niederlage rufen Sie die Gruppe zusammen. Dann richten Sie einige aufmunternde Worte an die Superhelden und können so kurzzeitig die Abklingzeiten der Fähigkeiten verkürzen und Lebensenergie auffüllen. Mit der falschen Antwort bekommt lediglich Star-Lord einen kleinen Boost.

Der Huddle ist eine nette Erweiterung und passt gut zur Gruppendynamik der Wächter. Eidos Montreal bindet hier den coolen 80er-Soundtrack geschickt ins Geschehen ein: Nach dem Huddle ertönt ein zufälliger Song aus den Boxen und untermalt das Kampfgeschehen stilecht. Wenn die Guardians zu Whams "Wake Me Up Before You Go-Go" Soldaten verkloppen, garantiert das gute Laune vor dem Bildschirm!

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Im Großen und Ganzen verlangt Ihnen das einfache Kampfsystem spielerisch aber wenig ab. Überhaupt ist "Guardians of the Galaxy" eher seichte Unterhaltung denn anspruchsvolle Kost. Die Kämpfe gehen mit der Zeit flott von den Fingern, jedoch mangelt es dauerhaft an Abwechslung und Tiefe. Die Präsentation der Welten und der Gefechte sind in der von COMPUTER BILD getesteten PlayStation-5-Fassung dafür gut umgesetzt, sodass Action-Freunde das Popcorn bereitstellen sollten.

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Mehr als nur Action

Für ein wenig Abwechslung sorgen neben den Dialogen das Erforschen der Levels und die eingestreuten Umgebungsrätsel. Beispielsweise versetzen Sie mit Drax Betonblöcke und nutzen diese als Plattform. Gamora schneidet Gitter auf und Groot lässt Wurzelbrücken wachsen. Star-Lord verfügt über verschiedene Munitionsarten, die im Kampf, aber auch in den Puzzles zum Einsatz kommen. So verwendet er etwa Elektrokugeln, um Generatoren neu zu starten. Diese Tempowechsel stehen dem Spiel ausgesprochen gut. Eidos Montreal macht auch in diesem Fall nichts neu, integriert aber clever bekannte Mechanismen und spielt die Lizenz-Karte geschickt aus.

Das Erkunden der hübsch dargestellten Levels dient zum einen der Ressourcenbeschaffung. Die zwei integrierten Materialien benötigen Sie, um Star-Lords Arsenal zu verbessern. So bauen Sie etwa den Blaster mit aufladbarem Power-Schuss aus oder erweitern den Visor um eine Info-Funktion zum Anzeigen der Schwächen der Gegner. Zum anderen finden Sie in der Umgebung jede Menge Texte, Gegenstände und andere Sammelobjekte.

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Sehr schön: Die Milano, das Raumschiff der Guardians of the Galaxy, ist an verschiedenen Stellen im Spiel Hauptquartier und Rückzugsort. Hier können sie sich in den Levels gefundene Souvenirs anschauen, mit den übrigen Guardians plaudern oder sich durch den Soundtrack blättern. Überhaupt bietet das Spiel viele erweiterte Informationen zum Universum und den Charakteren. Hier leistet Eidos Montreal guten Fan-Service.

Release: "Guardians of the Galaxy" erscheint am 26. Oktober 2021 für PlayStation 4/5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch und PC. Der Preis liegt bei 55 Euro für die PC-Version und bis zu 70 Euro für die Konsolenvariante für PlayStation 5 und Xbox Series X/S.

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